Ab nach Berlin!
Klassenfahrtswoche an der Francke-Schule
Wir begleiten die 10a+b in Berlin
Diese Woche ist es endlich so weit: Die Klassenfahrtswoche an der August-Hermann-Francke-Schule!
Egal ob Mücke, Wilnsdorf, Triefenstein, Weimar, auf dem Ijsselmeer oder an der Côte d’Azur, überall gibt es viel zu erleben.
Wir begleiten in dieser Woche unsere 10a+b in Berlin und nehmen euch hier jeden Tag ein Stück mit.
Tag 1 – Montag
Heute am Montag, den 8. September, ging es schon früh los. Alle waren pünktlich da und auch der Zug fuhr tatsächlich ohne Verspätung los und kam dementsprechend pünktlich an – danke, DB! Und dann wartete schon ein erstes Highlight: ein Treffen mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Felix Döring. Er erzählte viel aus seinem Alltag im Bundestag, und in einer offenen Fragerunde konnten wir alles Mögliche ansprechen – vom Abgeordnetengehalt über den Wehrdienst bis hin zu Erbschaftssteuer und Schulsystem.
Danach ging es in den Plenarsaal des Bundestags, wo wir einen interessanten Vortrag zur Arbeit des Bundestages hörten. Ein ganz besonderer Moment: Für eine Marina, die heute Geburtstag hatte, sangen alle Besucher gemeinsam ein Geburtstagslied! Anschließend stiegen wir noch auf die Reichstagskuppel und genossen bei traumhaftem Wetter die Aussicht über Berlin.
Zum Abschluss des Tages kam auch noch Frederik Bouffier (CDU) kurz vorbei, sodass wir gleich zwei Abgeordnete an einem Tag kennenlernen konnten. Nach dem Abendessen im Gästehaus ließen wir den ersten Tag entspannt ausklingen. Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet – es bleibt auf jeden Fall spannend!
Tag 2 – Dienstag
25.000 Schritte – so viele hat der Schrittzähler heute mindestens gezählt. Kein Wunder, denn wir haben wieder unglaublich viel erlebt! Nachdem der Montag schon voller Eindrücke war, stand heute vor allem das Erkunden von Berlin auf dem Programm.
Los ging es am sonnigen Morgen gemeinsam mit der Buslinie 100. Die Tour führte uns an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei: vom Alexanderplatz über den Berliner Dom, die Humboldt-Universität, Schloss Bellevue und Siegessäule bis hin zum Kurfürstendamm. An der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche trennten sich unsere Wege – in Kleingruppen erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust.
Am Abend kamen wir dann wieder in den Klassen zusammen. Im Restaurant bei leckerer Pizza ließen wir den Tag entspannt ausklingen und hatten eine richtig gute Gemeinschaft. Die 10a machte auf dem Rückweg sogar noch einen Abstecher zur Multimedia-Show am Bundestag und genoss die besondere Abendstimmung am Spreeufer.
Tag 3 – Mittwoch
Heute ging es schon früh los – ein Termin im Bundesrat stand an. Dort durften wir an einem spannenden Planspiel teilnehmen: Soll der Führerschein schon mit 16 erlaubt sein? Nach einigen Reden wurde natürlich auch als Bundesland abgestimmt – ganz wie in der echten Politik.
Danach erkundeten wir Berlin wieder auf eigene Faust, bevor sich die Gruppe am Nachmittag teilte. Ein Teil besuchte das ZDF-Hauptstadtstudio, bekam einen Blick hinter die Kulissen von Regieräumen und Studio und erfuhr, wie Fernsehberichterstattung direkt aus der Hauptstadt funktioniert. Die viele Technik begeisterte. Ins Staunen kamen wir, als wir erfuhren, dass ein Mischpult auch gute 300 000€, eine Kamera 130 000€ und ein Scheinwerfer 25 000€ kosten kann.
Der andere Teil tauchte in die Berliner Unterwelten ein und lernte in einer Führung durch alte Bunker. Während des Zweiten Weltkrieges entstanden in Berlin unzählige davon, es wurden aber auch Räume im Bereich der U-Bahn zu Luftschutzzwecken ausgebaut.
Am Abend ging es gemütlich im Hostel weiter: Bei Kartenspielen, Gesprächen und einem heiß umkämpften Kickerduell zwischen Herrn Metzner und Herrn Ulbrich kam richtig Stimmung auf – die Fotos verraten, wer von den beiden den deutlichen Sieg davontrug ;-). Gegen Valentin hatte aber auch der Gewinner keine Chance!
Zwei sportliche Jungs joggten noch mit Frau Fuchs in den Abend hinein, ganze sieben Kilometer. Leider endete der Lauf in einem kräftigen Regenschauer – aber die Sonne ist für morgen schon wieder angekündigt.
Jetzt heißt es: ausruhen und Kräfte sammeln – wir sind gespannt, was Tag 4 bringt!
Tag 4 – Donnerstag
Der Donnerstag startete mit einem Ausflug an die Bernauer Straße. Dort setzten wir uns intensiv mit dem Thema Berliner Mauer auseinander. Wir erfuhren, dass die Mauer 1961 gebaut wurde, insgesamt über 150 Kilometer lang war und nicht nur aus einer einzelnen Betonwand bestand, sondern aus einem ganzen System aus Sperranlagen, Wachtürmen und dem sogenannten Todesstreifen. Besonders bewegend die Geschichten von Menschen, die durch die Mauer getrennt wurden oder versuchten zu fliehen. Im Besucherzentrum schauten wir anschließend noch einen informativen Film, der das Gesehene vertiefte.
Danach wurde es abwechslungsreich: In Kleingruppen konnte jeder nach Interesse ein eigenes Ziel auswählen. Zur Auswahl standen u. a. das Willy-Brandt-Forum, Olympiastadion, Ritter-Sport-Museum oder Spionagemuseum – und sogar ein Blick in die Zukunft im Futurium. So konnte jeder Berlin noch einmal aus einer ganz eigenen Perspektive erleben.
Am Abend trafen wir uns alle wieder im Gästehaus, machten uns schick und gingen gemeinsam ins Kriminaltheater. Dort stand „Die Mausefalle“ von Agatha Christie auf dem Programm. Das Stück spielt in einem einsamen Landhaus, in dem eine kleine Gruppe von Menschen eingeschneit ist, während draußen ein Mörder gesucht wird. Schnell wird klar, dass die Gefahr mitten unter ihnen lauert …
Und weil es noch nicht genug war, gab es zum Abschluss eine gemeinsame Fotosession am Brandenburger Tor bei Nacht. Zu Fuß am toll beleuchteten Bundestag zurück, machten wir noch einen Abstecher in einem nicht unbekannten nordamerikanischen Frikadellenrestaurant ;-).
Auch heute sind wir am Ende des Tages wieder dankbar für den sonnigen Spätsommertag und dass der einzige kräftige Regenschauer genau dann aufhörte, als wir uns zum Theater aufmachten. Jetzt hoffen wir, dass morgen früh bei der Zimmerabnahme alle rechtzeitig aus den Federn kommen…
Tag 5 – Freitag
Heute hieß es sehr früh aufstehen – Koffer packen, Zimmer aufräumen und zur Übergabe fertig machen. Nach einem guten Frühstück starteten wir zum letzten großen Programmpunkt unserer Fahrt: einem Besuch im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen.
Die Führung dort war sehr eindrücklich. Wir erfuhren, dass das Gefängnis von der DDR-Staatssicherheit genutzt wurde, um politische Gegner einzusperren, und dass viele der ehemaligen Zellen noch im Originalzustand erhalten sind. Menschen wurden ohne Kontakt zur Außenwelt monatelang festgehalten – viele von ihnen berichteten später selbst über die psychischen Methoden der Verhöre.
Nach einem schnellen Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum Berliner Hauptbahnhof und traten die Heimreise an. Jetzt sitzen wir (zum Glück haben es alle noch rechtzeitig geschafft) im Zug und hoffen, pünktlich gegen 20 Uhr wieder in Gießen zu sein.
Abschließend können wir sagen: Wir sind wirklich glücklich und dankbar für diese geniale Zeit in der Hauptstadt. Die Woche hat uns nicht nur viele spannende Eindrücke gegeben, sondern auch als Klassen richtig gutgetan – wir sind ein Stück mehr zusammengewachsen. Diese fünf Tage in Berlin hatten’s wirklich in sich – voller Erlebnisse, Begegnungen und gemeinsamer Momente, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.
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